Wenig bekannt ist vielen Liebhabern der Bücher von Hermann Hesse, dass er ab 1907, nachdem er ein Haus mit Grundstück in Gaienhofen am Bodensee gekauft hatte und dessen Grundfläche durch weitere Grundstückskäufe vergrößerte in den folgenden Jahren, sich dort einen Garten anlegte mit Obstbäumen, Sträuchern, Gemüsebeeten und Blumen.
Bis 1912, als die Familie Hesse nach Bern zog und Haus und Garten in Gaienhofen verkaufte, investierte der Schriftsteller viel Zeit in die Gestaltung dieses Gartens. An späteren Wohnorten übernahm er jeweils Gärten zu den Häusern, die er bewohnte, und gestaltete sie lediglich um.
Dennoch hat Hermann Hesse fast die Hälfe seine Lebens in einem eigenen Garten sich von seiner schriftstellerischen Arbeit erholt.
Nach mehrfachen Besitzerwechseln zwischen 1912 (am Ende des Buches gut dokumentiert) kaufte die Autorin des vorliegenden Bandes, Eva Eberwein zusammen mit ihrem Mann das Anwesen mit dem Ziel, den ehemaligen Garten von Hermann Hesse wiederherzustellen.
Seit 2009 ist der Garten für die Öffentlichkeit geöffnet und Führungen durch Eva Eberwein können gebucht werden.
Die Fotografien von Ferdinand Graf von Luckner geben ein eindrucksvolles Zeugnis von diesem wunderbaren Kleinod der Natur.
Für Freunde der Bücher von Hermann Hesse ist dieser auch mit historischen Fotos versehene Band eine weitere Ergänzung seiner Biographie.
Eva Eberwein, Der Garten von Hermann Hesse, DVA 2015, ISBN 978-3-421-04034-3
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2016-10-31)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.