Nein, mir hat dieses Buch nicht gefallen. Nicht weil die Argumente falsch wären, auch nicht, weil ich seine Grundtendenz (Generationengerechtigkeit, Sorge für die Zukunft unsere Kinder und Enkel) nicht teilen würde.
Es ist der selbstgerechte Ton, das Besserwisserische, das am liebsten quasi diktatorisch (ex pressis verbis wird das allerdings nie gesagt) den Menschen vorschreiben möchte, wie sie zu leben haben, auf was sie verzichten müssen, damit die Welt gerettet wird. Es ist eine Haltung, die mich schon in Zeiten der ersten Bürgerinitiativen in den siebziger Jahren bei vielen sogenannten Umwelt- und Tierschützern abgestoßen hat und sich bei vielen von ihnen in den letzten Jahren radikalisiert hat. Ohne den Menschen ginge es dieser Welt besser, das ist auch die These, auf die Duves Buch am Ende hinläuft.
Karen Duve, Warum die Sache schiefgeht, Galiani 2014, ISBN 978-3-86971-100-3
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2014-10-08)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.