„Akim rennt“ ist die mit zarten Strichen gezeichnete und mit knappen Worten erzählte Geschichte eines Jungen, der, nachdem der Krieg sein Dorf in Afrika heimgesucht hat, mit seiner Familie flüchten muss. Er verliert seine Eltern im Fluchtgetümmel, andere Erwachsenen reißen ihn mit. Unterwegs muss er viel Elend und noch mehr Tote sehen. Er findet zusammen mit anderen Menschen Zuflucht in einem Haus, wo eine fremde Frau mit einem kleinen Kind sich um ihn kümmert.
Doch drei Tage später kommen Soldaten und nehmen Akim und andere Kinder seines Alters mit und halten sie als Gefangene. Als sie von Raketen beschossen werden, ergreift Akim die Flucht und rennt und rennt. Er schließt sich einem Flüchtlingstreck an und kommt schließlich mit einem Boot ins rettende Ausland. Und dort, in einem Lager einer Hilfsorganisation, geschieht etwas, was nur wenige dieser Kinder, deren Zahl in der Realität unermesslich hoch ist, erleben, wenn sie denn wie Akim überhaupt überleben: er trifft seine Mutter wieder.
„Akim rennt“, zusammen mit Pro Asyl und Amnesty International verlegt, ist ein Bilderbuch, dem es gut gelingt, Vorschulkindern das Elend der Bootsflüchtlinge nahe zu bringen, wenn sie Erwachsene sensibel dabei begleiten.
Claude K. Dubois, Akim rennt, Moritz Verlag 2014, ISBN 978-3-89565-268-4
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2014-06-02)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.