Wie man es von Eugen Drewermann gewohnt ist, geht er auch in dieser neuen Veröffentlichungsreihe mit dem Untertitel „Kapital & Christentum“ sein Thema grundsätzlich an, mit unendlich viel von ihm bearbeiteten Material, historischem und noch mehr zeitgenössischem, Verweisen auf die Literatur und unzähligen Anmerkungen und Verweisen.
Was in seinen früheren Büchern schon immer durchleuchtete, wird hier grundsätzlich und grundlegend behandelt: seine Kritik an der zerstörerischen Kraft des Kapitalismus. Hatte der Theologe und Psychoanalytiker früher oft auf die Folgen dieser Wirtschafts“ordnung“ und Produktionsweise für die einzelnen Menschen und ihr Zusammenleben hingewiesen, legt er seiner neuen Reihe den Fokus auf eine umfassende Analyse der Entstehung und der Wirksamkeit des kapitalistischen Wirtschaftssystems und zeigt Wege zu seiner Überwindung auf.
Im vorliegenden abschließenden Band erklärt er in einem ersten Teil den Zusammenhang von Kapitalismus und Krieg, um dann im zweiten und das Buch abschließenden Teil auf etwa 200 Seiten zu seinem eigentlichen theologischen Argument unter der Überschrift „Der Krieg ist Vergangenheit, der Friede ist die Zukunft“.
Er plädiert für eine Rückkehr in den Ursprung und sieht im Kern der jesuanischen Botschaft die Lösung:
• Vertrauen in eine unbedingte Zuwendung
• Schuldvergebung (vgl. die Vaterunserbitte)
• Ein neuer Umgang mit Geld
• Das Ende der Gewalt
• Ein neues Sein oder: Die Überwindung des Todes
Durch den Glauben an die Auferstehung die Welt in ihrem Wesen zu wandeln, darum geht es ihm.
Eugen Drewermann, Von Krieg und Frieden. Kapital & Christentum 3, Patmos 2017, ISBN 978-3-8436-1009-4
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2017-11-22)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.