Biographien Rezensionen Diskutieren im versalia-Forum Das versalia.de-Rundschreiben abonnieren Service für Netzmeister Lesen im Archiv klassischer Werke Ihre kostenlose Netzbibliothek

 


Rezensionen


 
John w. Dorsch - Lyrik von heute und morgen

Aus dem Leben gegriffen
John W. Dorsch - Lyrik von heute & morgen

Wenn vollkommen unterschiedliche Gedanken „durch wohlklingende Lyrik aneinander gekettet werden, ohne den Fluss der Ideen zu verbinden“, hält John W. Dorsch derartige Texte für „Moderne Lyrik“. Damit beschreibt er zugleich seine Mühen mit dem Schreiben dieser Art von Literatur sowie mit ihren vermeintlich unverbundenen Gedanken. Dennoch lässt er es sich nicht nehmen, in seinem Band „Lyrik von heute und morgen“ einige durchaus gelungene derartige Schreib-Versuche zu starten.

So glückt ihm mit dem Gedicht „lyrik der farben“ ein Wut-Text, der „ironisch grinsend“ seinen „horizont umspannte/ um“ ihn „an die bleiernde erde zu fesseln“.
Eindringlicher können Bilder vom Wunsch nach Freiheit und der Unfähigkeit, ihm bedenkenlos nachzukommen, kaum sein.
Umso mehr versöhnt dann das folgende Gedicht „Träume“, da beim Blick in den Nachhimmel „gedanken in die unendlichkeit“ führen, um genau jene Freiheit zu suchen und zu finden.

Nach eigenem Bekunden schreibt der Autor Gedichte, die aus dem Leben gegriffen sind.
So ermuntert er in dem angeblich nicht modernen Gedicht “Spielball“ seine Leser*innen ganz und gar lebenspraktisch und selbstbewusst: „Glaube ruhig/an die eigene Entscheidung/du Spielball der Zufälle.“
Und in „Erwachen“ weckt ihn plötzlich „ein Sonnenstrahl“ an einem depressiv grauen Tag und lässt ihn wieder zufrieden „an der Wirklichkeit“ teil haben.

John W. Dorsch liefert somit im besten Sinne Alltagslyrik, in deren eindrucksvollen Bildern und Gedanken sich viele Leser*innen mit ihren Erlebnissen, Wünschen, Gefühlen und Gedanken wiederfinden werden.
Und ganz und gar zuversichtlich endet der Band daher mit der letzen Strophe seines Gedichts „Regen“: „Genau wie der Regen/den Staub der Straße wegwischt/macht er mich frei,/ für die sonnigen Grüße von oben.“

Dieser eher schmale Lyrikband erlaubt einen umfangreichen Einblick in jene Alltagsgefühle, die nicht nur ältere Menschen ermuntern können, das ihnen gewohnte Leben ohne zu viele hindernde Einschränkungen zu genießen. Da Dorsch zu praktisch philosophischen Erkenntnissen neigt, und sich dazu bereits in anderen Büchern geäußert hat, ist es nicht verwunderlich, dass auch diesmal seine Lyrik davon geprägt ist.
Sein Gedichtband ist somit ein reichhaltiger Fundort für Lebensweisheiten und zudem als Mutmacher im Alltag zu empfehlen!

John W. Dorsch, Lyrik von heute und morgen, Gedichte, Eigenverlag, Wolfenbüttel 2019 79 Seiten

[*] Diese Rezension schrieb: Karl Feldkamp (2019-07-26)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


-> Möchten Sie eine eigene Rezension veröffentlichen?

[ weitere Rezensionen : Übersicht ]

 

Anmelden
Benutzername

Passwort

Eingeloggt bleiben

Neu registrieren?
Passwort vergessen?

Neues aus dem Forum


Gedichte von Georg Trakl

Verweise
> Gedichtband Dunkelstunden
> Neue Gedichte: fahnenrost
> Kunstportal xarto.com
> New Eastern Europe
> Free Tibet
> Naturschutzbund





Das Fliegende Spaghettimonster

Ukraine | Anti-Literatur | Datenschutz | FAQ | Impressum | Rechtliches | Partnerseiten | Seite empfehlen | RSS

Systementwurf und -programmierung von zerovision.de

© 2001-2024 by Arne-Wigand Baganz

v_v3.53 erstellte diese Seite in 0.009876 sek.