John Densmore - Music Lovers. Begegnungen mit Jim Morrison, Janis Joplin, Bob Marley, Lou Reed, Patti Smith, Paul Simon und anderen Legenden.
Buchinformation
John Densmore, der Drummer der Psychodelic Rock Band The Doors veröffentlicht mit vorliegender Aufsatzsammlung schon sein drittes Buch, nach „Mein Leben mit Jim Morrison und den Doors“ (ebenfalls bei Hannibal) und The Doors Unhinged ein kürzerer Einblick in sein Leben und das, was ihn vor allem beschäftigt: Musik
Lesestoff über Legenden von einer Legende
„Music Lovers“ erschien 2020 im Original und beinhaltet ein Vorwort von Viggo Mortensen. John Densmore widmet es all jenen Legenden, die wie er, die Musik mehr liebten als ihr Leben und das sind nicht unbedingt nur Musiker, sondern auch Schriftsteller. Neben Fred Katz, Robert Bly, Jerry Lee Lewis, Willie Nelson, Lou Reed, Patti Smith, Paul Simon, Van Morrison wird natürlich auch seinen ehemaligen Bandkollegen Jim Morrison und Ray Manzarek gehuldigt. Mit jeweils drei bis vier Seiten und einem Foto sind genau die Künstlerinnen und Künstler vertreten, die auch Densmore selbst beeinflussten, als Musiker, oder auch als Menschen. Schließlich befinden „wir alles uns auf der Suche nach einem Unterschlupf - einem Ort, wo wir das Gefühl haben, im Einklang mit uns selbst und der Welt zu sein“. Und noch etwas haben seine Music Lovers gemeinsam: Slow equals Soul (Robert Bly). Zumindest von der Idee her sehr richtig, denn je stiller man selbst ist, desto mehr hört man (Ram Dass), so Densmore in seiner Einleitung.
Denk-mal für Denkmäler
Rockmusik als Werbung für demokratische Werte? In Densmores Essay über den XX verstorbenen Lou Reed, schreibt er von der Velvet Revolution in unserem Nachbarland Tschechoslowakei und Vaclav Havel, der Lou Reed persönlich auf die Burg holte. Aber ob Velvet Underground [/url]https://www.youtube.com/watch?v=hWq7a8Tin8g[/url], denen ein 2021 erschienenes Biopic gerade ein Denkmal setzt, etwas mit der Revolution gleichen Namens gemeinsam hat, das müssen Sie einfach selbst lesen. „Hingabe“ war es jedenfalls auch mit der Densmore das Leben von Janis Joplin untertitelt, die ebenfalls zum infamous Club 27 gehörte. Schön sind auch seine Gedanken zum Verlust eines geliebten Menschen, die Densmore in seinem kleinen Essay über Ray Manzarek äußert: „Durch den Abschied eines wichtigen Menschen kann sich in einem ein sogar noch größerer Freiraum für eben diese Person auftun. Tatsächlich denke ich nun öfter an meine Mutter oder Ray, weil ich weiß, dass ich sie nicht mehr auf unserer materiellen Ebene erreichen kann.“ Und schließlich sei hier noch erwähnt, dass sich John Densmore sehr für die Sache des Leadsängers seiner Band, Jim Morrison, einsetzte, als die anderen zwei Doors das Liedgut für die Werbung freigeben wollten. Auch mit seinen anderen Essays in vorliegendem Band beweist er seine Aufrichtigkeit und seinen True Spirit, der sich stets gegen den Ausverkauf und für das unverfälschte Werk einsetzte. So wie seine Music Lovers.
Densmore, John/Fleischmann, Paul (Übersetzung)
Music Lovers. Begegnungen mit Jim Morrison, Janis Joplin, Bob Marley, Lou Reed, Patti Smith, Paul Simon und anderen Legenden.
1. Auflage September 2021, ca. 208 Seiten, Broschur, Format: 21,5 x 14
ISBN 978-3-85445-681-0
Hannibal Verlag
20,00 EUR
[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2021-10-23)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.