Viele Menschen, die man früher schnell als schüchtern, ungesellig oder gar gehemmt gemieden oder über die man sich lustig machte, erfahren mit den relativ neuen psychologischen Ansatz der Hochsensibilität endlich die Anerkennung, die ihnen zusteht.
Über zwei Drittel von ihnen sind zusätzlich das, was man introvertiert nennt. Für die Außenwelt kaum zugänglich, haben diese Menschen aber etwas, was die Autorin des vorliegenden Buches „die Macht der Stille“ nennt. Das sind spezielle Eigenschaften und Stärken, die extrovertierten Menschen fehlen und für die diese keine Antennen haben.
So sind introvertierte Menschen besonders aufmerksame und einfühlsame Zuhörer in Gesprächen, sie können Zwischentöne wahrnehmen, die andere übersehen und sie geben sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontakt ihrem Gegenüber das Gefühl, in seiner Ganzheit wahrgenommen zu werden.
Dieses Buch soll introvertierten Menschen helfen, diese Macht der Stille in sich wahrzunehmen, als einen Schatz anzuerkennen und zu achten. Wenn sie erkennen, dass es gerade diese Züge sind, die sie lange selbst an sich verachtet haben, die sie einzigartig machen, dann können sie sie als Stärken einsetzen im zwischenmenschlichen Kontakt und dennoch immer achtsam mit sich selbst umgehen.
Es geht nicht darum, dass sich introvertierte Menschen verändern, sondern darum, dass sie die ihnen innewohnenden Ressourcen erkennen und wertschätzen. Mit dem dadurch gewachsenen Selbstbewusstsein wird es ihnen gelingen zu ihrer Besonderheit zu stehen, die zu verstehen und vor allen Dingen zu nutzen, für sich und andere zum Segen.
Sophia Dembling, Die Macht der Stille, mvg Verlag 2015, ISBN 978-3-86882-560-2
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2015-04-15)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.