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Steve Crist - André de Dienes´ Marilyn
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Crist, Steve:
André de Dienes´
Marilyn

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(Bücher frei Haus)

Marilyn, die zu der Zeit als Dienes sie kennenlernte, eigentlich Norma Jeane Dougherty hieß, reiste in den Vierzigern gemeinsam mit ihm durch die USA, wo auch die meisten der vorliegenden Fotos entstanden. Die Memoiren des Fotografen wurden erst nach dessen Tod im Jahre 1988 entdeckt und geben einen intimen Einblick auf das Verhältnis der beiden, die gerade Mal dreizehn Jahre Altersunterschied trennten. In zwei Bänden in einem wunderbaren Schuber mit dem Porträt von Marilyn auf beiden Seiten hat der TASCHEN Verlag nun sowohl das Tagebuch als auch die meisten von Dienes gemachten Fotos der Marilyn veröffentlicht, die noch niemand kannte. Derselbe Herausgeber, der aus Kalifornien stammende Steve Crist, hat für TASCHEN neben André de Dienes' Marilyn auch William Claxton's „Steve McQueen“ und „The Polaroid Book“ herausgegeben. Die 19-jährige Marilyn wird mit diesen Fotos aber nicht nur dem Herausgeber oder dem Fotografen den Kopf verdrehen.

In den Memoiren finden sich viele intime Eintragungen, auch dass die beiden heiraten wollten, nach dem sie sich von James Dougherty 1946 scheiden hatte lassen. (Seite 224) „I loved her, wanted her, but at the same time I had nervous, sleepless nights, thinking that the whole thing was a pretty confusing issue“. Seine Unsicherheit, ob sie ihn auch liebte, führte aber bald zu Wutausbrüchen und so wollte er auch einen 1000.-Dollar Job hinschmeißen, weil er es nicht erwarten konnte, Norma Jean zu heiraten. Hinzugefügt sei, dass er damit 1000/Tag meinte, in einem der besten Hotels wohnte und seine Arbeit darin bestand, wunderschöne nackte Frauen abzufotografieren und das beste Essen der Welt zu konsumieren. Und dennoch fühlte er sich nicht wohl! „And I did not consider it neither stupid, nor a sin to follow the dictates of my instinct“, lautet eine weitere Tagebucheintragung ein paar Seiten weiter und natürlich war es nicht nur wegen Marilyn, dass er den Job hinschmiss, aber vor allen Dingen wollte er nicht mehr in der Modebranche arbeiten, sie ödete ihn einfach zu sehr an und er fühlte sich zu größerem geboren. Doch Marilyn wollte ihn dann plötzlich doch nicht heiraten, weil sie doch Schauspielerin werden wollte und als er sie quasi inflagranti mit einem ihrer Lovers erwischte, brach eine Welt zusammen und er wollte sich sogar umbringen, wie seine Mutter es schon getan hatte, Heinrich Heine (!) zitierend. Doch als er mit seinem Cadillac zu seiner selbstgewählten „suicide cliff“ fährt, fällt ihm die Schönheit der Natur auf, er beginnt zu fotografieren und entdeckt, dass er sehr wohl noch weiterleben will und viele viele schöne Fotos nicht nur von Marilyn machen wolle.
Viele dieser Fotos sind im Fotoband abgebildet, die durch ein Vorwort der Herausgeber ergänzt werden, die auch betonen, dass Marilyn selbst sich mit „e“ schrieb, also Norma Jeane und nicht Norma Jean. Als Dienes sie erstmals sah, dachte er an ein Geschenk des Himmels, denn sie erschien ihm wie ein Engel. Ihr rosiges Gesicht und ihre blauen Augen hatten ihn an ein Osterhäschen erinnert, und da er zuvor einen gekauft hatte, schoss er gleich ein paar Fotos mit beiden: Marilyn und Stoffhause! Ist so der Playboy-Hase, das bunny, entstanden? Jedenfalls Dienes reklmiert die Idee für sich, denn das gleichnamige Magazin wurde erst ein Jahr nachdem er Marilyn kennengelernt hatte, von Hugh Hefner gegründet. „Ich wollte sie sofort aus Hollywood entführen und mit auf eine lange Reise nehmen. Nur mit ihr durchbrennen, egal wohin! Ich war völlig verzaubert!“ Das Resultat dieser Reise ist in dem schmucken Band des TASCHEN Verlages farbig und S/W dokumentiert. Es zeigt eine Marilyn, wie sie noch niemand gesehen hat, nämlich in ihrer besten „Rolle“: als Norma Jeane!

Steve Crist/ Shirley T Ellis de Dienes
André de Dienes, Marilyn
Hardcover,
2 Bände im Schuber, 17.1 x 22 cm, 848 Seiten
ISBN: 978-3-8365-2707-1
Ausgabe: Deutsch

[*] Diese Rezension schrieb: Juergen Weber (2011-03-19)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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