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Sergio Corbucci - Django
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Corbucci, Sergio:
Django

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(Bücher frei Haus)

„Te l‘ho detto: io non sono solo“, sagt Django (Franco Nero) in der italienischen Originalversion, als er es gegen eine ganze Armee von Jackson’s Männern aufnimmt, allein, aber mit einem Sarg bewaffnet. Jackson ist der Padrone des Landstreifens zwischen Mexiko und Texas und er beherrscht diese mit den „Capucci rossi“, den roten Kapuzenträgern. Wer dahinter den Ku Klux Klan vermutet, irrt aber, denn wie der Produzent Manolo Bolognini in den Extras erklärt, trugen diese Männer die Kapuzen nur, weil sie der Schauspielausschuss war, der ihnen während der Dreharbeiten übrig geblieben war: ohne Zähne oder Haare, hässliche Gnome, die für ein Butterbrot als Statisten zu haben waren. So wurde aus der Not eine Tugend, aber natürlich kann man es auch gerne politisch interpretieren, wie das etwa Quentin Tarantino in „Django unchained“ (2013) macht.

Capucci Rossi, Mexikaner und Prostitutierte
Schon in der ersten Szene befreit Django Maria (Loredana Nusciak) aus den Händen der Capucci Rossi, die sie zuvor von den Mexikanern befreiten. Django zieht den Revolver schneller als man schauen kann, ein wahrer Revolverheld. Maria ist die abtrünnige Frau von General Hugo Rodriguez, ein Gegenspieler Jacksons, der seine Revolution mit Djangos Hilfe finanzieren möchte. Als er ihm für seine Verdienste beim Goldraub und das Zurückbringen von Maria seine Frau schenkt, wendet sich Django ab und sucht sich stattdessen eine Kreolin aus dem Prostituiertenharem aus. Das wird natürlich von großem Gelächter von Rodriguez‘ Bande begleitet und dieser sagt: „Ahahaha, il gringo preferisce la creola, invece della Maria“. Doch anders als Rodriguez vermutet, verschmäht er sie nicht, weil sie ihm nicht gefällt, sondern weil er zu großen Respekt vor ihr hat. Weitere berühmte Szenen sind die mudcatching-Szene der Prostituierten vor dem Saloon und „il famoso taglio s´dell’orecchio“, wie Bolognini die berühmte Ohrszene nennt. In der ungeschnittenen Fassung musste Gino Pernice das Ohr sogar essen.

“Bisogno a fermarsi e lottare fino all’ultimo“
In einer spektakulären Fluchtszene, in der Django das Gold in seinem Sarg über mehrere Dächer schleppt, verbünden sich Maria und Django und fliehen. Doch die Mexikaner stellen sie bald an einer Brücke und zertrümmern Django seine Hände. Ein Revolverheld ohne Hände, ohne Finger sogar? Seine beiden Hände sind praktisch nur mehr Fleischklumpen und mit denen soll er noch den Showdown am Friedhof gegen Jackson bestreiten? „Non si puo continuare a fugire, bisogno a fermarsi e lottare fino all’ultimo,“ gesteht er Maria vor der finalen Szene und obwohl er faktisch keine Hände mehr hat, stellt er sich Jackson am Friedhof, „nel nome del padre, del figliolo e lo spirito santo“. Sergio Corbucci hat mit „Django“ eigentlich einen Samuraifilm im Wilden Westen gedreht, denn der einsame Held, der kommt um zu richten und die Guten von den Bösen zu trennen handelt eigentlich ohne Erklärung. Er ist die verkörperte Rache, die über das Böse fegt, wie eine Sintflut, auch um den Preis seines eigenen Todes.

Aber „Django“ war erst der erste Streich, viele weitere Filme sollten folgen und der letzte ist eben der neueste von Tarantino. Man darf also auch darauf durchaus gespannt sein. „Django, have you always been alone?/Chorus: django!/Django, have you never loved again?/Love will live on, oh oh oh.../Life must go on, oh oh oh.../For you cannot spend your life regreatting./Chorus: django!/Django, you must face another day./Chorus: django!/ Django!Oh oh oh django!/You must go on,/Oh oh oh django…“ (Song: Rocky Roberts/Luis Enriquez Bacalov).

Sergio Corbucci
Django (1966)
DVD 94 min plus Extras
Zweitausendeins Edition 17
www.2001.de

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2013-01-13)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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