Biographien Rezensionen Diskutieren im versalia-Forum Das versalia.de-Rundschreiben abonnieren Service für Netzmeister Lesen im Archiv klassischer Werke Ihre kostenlose Netzbibliothek

 


Rezensionen


 
Ethan Coen - True Grit
Buchinformation
Coen, Ethan - True Grit bestellen
Coen, Ethan:
True Grit

Bei amazon bestellen

(Bücher frei Haus)

„I think. I`ve grown old“, sagt Reuben „rooster“ Cogburn (Jeff Bridges) am Ende seiner Schlangenbiss-Rettungsaktion und wäre er nicht durch die Erlkönig-Nacht zuerst geritten und dann gerannt, hätte die kleine Mattie wohl nicht nur ihren Arm, sondern ihr ganzes junges Leben verloren. Der einäugige Marshall bestreitet mit dem 14 jährigen Mädchen Mattie Ross (Hailee Steinfeld) sein wohl letztes Abenteuer im „Wilden Westen“, denn auch ihn ereilt das Schicksal so mancher anderer Haudegen a la Buffolo Bill, dass sie nämlich zu einer Art „Wild West Show“ verkommen und als Attraktion aus einer vergangenen Welt durch die USA und Europa tingeln. Der „Wilde Westen“ wird so einer Zirkusnummer, wie die wilden Tiere im Zoo gezähmt und zur Schau gestellt werden, so auch die Männer, die den Westen einst ausmachten. Dass auch Frauen darin eine Rolle gespielt haben ist sicherlich ein Novum, und natürlich vor allem den Coen-Brüdern zu verdanken, obschon auch der Regisseur des Originals (1969) die Rolle von Mattie so angelegt hatte. True Grit erzählt vor allem eine Geschichte über Rache, Selbstjustiz und Vergeltung, ein Thema mit ewiger Gültigkeit und wurde in zehn Kategorien für den Oscar nominiert und von mehr als 75 Kritikern als einer der Top 10 Filme des Jahres tituliert. In den Hauptrollen beeindrucken neben Jeff Bridges auch die Oscar®-Gewinner Matt Damon sowie die Academy Award-nominierten Schauspieler Hailee Steinfeld und Josh Brolin.
Mit dem Remake des Klassikers "Der Marshall" haben die Coen-Brüder ihren Kritikern wieder einmal Stoff gegeben, überraschen sie doch immer wieder mit neuen Themen und Geschichten und lassen sich in kein Genre richtig einordnen. In den USA spielte der Film 165 Millionen Dollar ein, was beweist, dass der „amerikanische Heimatfilm“, nämlich der Western, auch heute noch gerne vom Publikum gesehen wird und das, obwohl es sich ja eigentlich „nur“ um ein „Remake“ eines John Wayne Filmes handelt. John Wayne, der Cowboy und Macho-Typ schlechthin, soll übrigens - als er 1970 die Auszeichnung für den besten Hauptdarsteller von Barbara Streisand entgegennahm - sogar eine Träne verdrückt haben. Zusätzlich gewann John Wayne damals auch einen Golden Globe als „Bester Hauptdarsteller“ für seine Rolle in TRUE GRIT – DER MARSHAL (Regisseur Henry Hathaway). Die Rolle des wild gelockten Bösewichtes „Moon“ wurde damals übrigens mit dem kürzlich verstorbenen Kult-Star Dennis Hopper besetzt. Charles Portis – der berühmteste Autor, von dem Sie nie gehört haben, hat die Buchvorlage zu vorliegendem Western-Epos verfasst und zeigte schon damals, die stark Mädchen sein können!
Jeff Bridges spielt nun den kauzigen und stets leicht angetrunkenen Rooster Cogburn in der Version der Coen-Brüder, ein U.S. Marschall, der in seinem Leben schon so ca. 22 Männer auf dem Gewissen hat, einige davon kaltblütig von hinten erschossen, andere vor dem Waschtrog, viele davon von der berüchtigten Waltons-Familie. Mattie Ross, die ihren Vater bei einem Schusswechsel verloren hat, heuert Cogburn für 100 Dollar an, um den Mörder ihres Vaters von ihm finden zu lassen. Und zwar – Detail am Rande – ausgerechnet als Cogburn sein sprichwörtliches „Geschäft“ verrichtet, schlägt sie ihm ihr „Geschäft“ vor. Die Coen-Brüder verstehen es eben immer wieder mit subtilem Humor und absurden Situationen zu überraschen. „Du bist die Halbwaise mit den Geschichten aus Eldorado“, murmelt er ihr anderntags entgegen, als sie ihn in seiner Scheune aus seinem verkaterten Halbschlaf holt. Für einen Vorschuss von 50 Dollar geht Cogburn schließlich auf ihren Vorschlag ein, doch er will ohne sie reiten. Natürlich lässt sich Mattie nicht austricksen und zeigt, dass gerade Girls es verstehen, den Pferden ihre Sporen zu geben. Doch da stellt sich der übereifrige Texas Ranger LaBoeuf (Matt Damon) den beiden in den Weg, denn er verfolgt die Spur des Mörders schon seit Texas und will ihn - wenn auch aus anderen Motiven - so doch mit demselben Ziel: Er hofft, ihn vor Gericht zu stellen, um so das auf ihn ausgesetzte Kopfgeld zu kassieren. Aber natürlich will auch Cogburn dieses Geld, denn wer gibt sich schon mit 100 Dollar zufrieden?
Am 30. Juni erscheint „True Grit“, das neuste Meisterwerk der Oscar® prämierten Regisseure Joel und Ethan Coen („No Country For Old Men“), bei Paramount Home Entertainment als Blu-ray Combo mit Digital Copy sowie als Standard DVD. Beide Versionen enthalten umfangreiches Bonusmaterial wie „Die Mode um 1880“, „Die Neuerschaffung von Fort Smith“ und „Die Besetzung“.

True Grit (2010)
Western-Remake eines John Wayne Klassikers
USA/2010 Ethan & Joel Coen
DVD: 106 Minuten
Extras:
Matties True Grit, Von Reifrock bis Hirschleder – Die Mode um 1880, Die Neuerschaffung von Fort Smith, et al

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2011-07-03)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


-> Möchten Sie eine eigene Rezension veröffentlichen?

[ weitere Rezensionen : Übersicht ]

 

Anmelden
Benutzername

Passwort

Eingeloggt bleiben

Neu registrieren?
Passwort vergessen?

Neues aus dem Forum


Gedichte von Georg Trakl

Verweise
> Gedichtband Dunkelstunden
> Neue Gedichte: fahnenrost
> Kunstportal xarto.com
> New Eastern Europe
> Free Tibet
> Naturschutzbund





Das Fliegende Spaghettimonster

Ukraine | Anti-Literatur | Datenschutz | FAQ | Impressum | Rechtliches | Partnerseiten | Seite empfehlen | RSS

Systementwurf und -programmierung von zerovision.de

© 2001-2024 by Arne-Wigand Baganz

v_v3.53 erstellte diese Seite in 0.009599 sek.