Eigentlich waren Deep Purple erst die Deep Purple nachdem sie dieses – das vierte - Album aufgenommen hatten, dem nun eine ganze Publikation des Hannibal Verlages gewidmet ist: Deep Purple in Rock. Aber bevor es zu den Aufnahmen zum Album kam, mussten sie noch einige interne Probleme der Band lösen.
Deep Purple in Vollendung
Ian Gillan und Roger Glover gehörten noch zu der Band Episode Six und beide wurden von Ritchie Blackmore, Jon Lord und Ian Paice für ihr neues Album und die Zukunft der Band abgeworben. Ian Gillan’s Stimme machte Deep Purple schließlich zu den Deep Purple als die man sie kennt, auch wenn er Jahre später wiederum durch David Coverdale ersetzt wurde. In diesem Zusammenhang wird auch gerne von Mk (Mark) I- VI gesprochen, denn Ian Gillan war dann doch wieder dabei und auch bei der letzten Tournee von Deep Purple, 2017, schmetterte er wieder seinen Bariton. Aber die Abkürzung Mk steht auch für Motorkode, kein Zufall, denn die Stimme treibt die Instrumente voran wie ein Motor.
Children in Time
Dass die geschasten Mitglieder von Deep Purple keine Abfindung bekamen gehört vielleicht zu den weniger ruhmreichen Kapiteln von Deep Purple, aber hey, was soll’s, so war halt der Rock’n’Roll. Im Hanwell Community Centre, wo schon Tommy von The Who und Led Zeppelin Alben aufgenommen wurden, traten die neuen Deep Purple schließlich zusammen und begannen zu proben. „Zunächst einmal verstand jeder etwas von seinem Handwerk. Unser Verhältnis zueinander war gut, eine gesunde Mischung aus Exzentrik und gesundem Menschverstand.“, kommentierte Ian Gillan die ersten Tage mit seiner neuen Band. Neben weiteren internen Geschichten zu den Plattenaufnahmen werden in vorliegender Publikation des Hannibal Verlages aber auch die einzelnen Songs analysiert. So zum Beispiel „Child in Time“, wohl einer ihrer grandiosesten Songs. Anscheinend seien aber von der Band It’s a beautiful day der Song Bombay Calling und von dem Beatles-Song A Day in the Life einige Tapes abgekupfert. Aber das machten damals ohnehin alle. Auch Bolero und ein gewisser Shuffle Groove machen dieses Musikstück zu einem unvergesslichen Klassiker.
Reich bebildert (300 Fotos) und illustriert mit Postern und Fotos von Live-Auftritten, Plattencover, Zeitungsausschnitten, Tickets sowie einer Konzertliste ist „Deep Purple In Rock - Der lange Weg zu einem Meisterwerk“ selbst ein kleines Meisterwerk, das nicht nur für Fans der britischen Rockformation von Interesse sein dürfte.
Clare, Stephen/Robinson, Simon/Schiffmann, Andreas (Übersetzer)
Deep Purple In Rock - Der lange Weg zu einem Meisterwerk
1. Auflage November 2018, 176 Seiten, Klappenbroschur
Format: 20,5 x 21
ISBN 978-3-85445-656-8
25,00 EUR
Hannibal Verlag
[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2018-12-12)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.