Biographien Rezensionen Diskutieren im versalia-Forum Das versalia.de-Rundschreiben abonnieren Service für Netzmeister Lesen im Archiv klassischer Werke Ihre kostenlose Netzbibliothek

 


Rezensionen


 
Alex Capus - Das Leben ist gut
Buchinformation
Capus, Alex - Das Leben ist gut bestellen
Capus, Alex:
Das Leben ist gut

Bei amazon bestellen

(Bücher frei Haus)

In seinem Roman lässt der in der Schweiz lebende Schriftsteller Alex Capus seinen Ich-Erzähler einfach und in ruhiger Sprache erzählen, davon, wie es sich anfühlt mit sich und seinem Leben zufrieden, im Reinen zu sein. Eher ungewohnt in der ganzen Reihe der zeitgenössischen Romane, die oft Lebensschicksale beschreiben, die gestört oder unglücklich verlaufen. Vielleicht rühren daher auch die Verwunderung so manches Rezensenten und die oft benutzte Abwertung des Buches als belanglos.

Alex Capus hat in seinen früheren Büchern bewiesen, dass er ein hervorragender Erzähler ist. Das stellt er in „Das Leben ist gut“ erneut unter Beweis. Sein Ich-Erzähler Max, dem er offenbar viele eigene Beobachtungen und Lebenseindrücke geschenkt hat, und der wie ein Alter Ego von Capus gelesen werden kann, hat vor einigen Jahren mit einem dicken Roman viel Geld verdient. Statt danach weiter zu schreiben, hat er von der Gemeinde, in der er wohnt, ein Haus gekauft, dessen bewegte Geschichte er eindrucksvoll beschreibt. Er richtet dort eine Bar ein, die vom späten Nachmittag an zum Treffpunkt sehr unterschiedlicher Menschen wird, die er liebevoll beschreibt. Morgens sieht man ihn das Altglas entsorgen und in seiner Bar das eine oder andere reparieren.

Er ist mit sich im Reinen und hat die außergewöhnliche Fähigkeit, alles das wahrzunehmen und auch engagiert zu verteidigen, was in der Hektik des Alltags gerne übersehen wird.

Als seine Frau Tina zu einem Aufenthalt nach Paris aufbricht (sie hat dort eine Gastprofessur erhalten), schläft Max seit 25 Jahren zum ersten nicht mit seiner Frau in einem Bett. Die Tage, bis sie zum ersten Mal für ein Wochenende wieder nach Hause kommt, verbringt er damit, über sein Leben nachzudenken und zu erzählen davon, was ihm im Leben wirklich wichtig ist.

Und obwohl er am Ende von einem Aufenthalt in der Everglades träumt, wo Tom Stark wohnt, den er in seiner Bar kennengelernt hat, möchte er doch nie woanders sein als in seiner Stadt, seiner Bar, mit seiner Frau und Familie und mit seinen vielen Freunden.

Max erzählt von Freundschaften und vom Leben, wie er es sich vorstellt. Er ist zufrieden mit seinem Alltag. Da passiert nichts Spektakuläres. Indem er jeden Tag vielen seiner Kunden zuhört, indem er mit seiner Bar Menschen die Gelegenheit zur Begegnung gibt, erfährt er Sinn. Und im Leben mit seiner geliebten Frau. Eng verbunden, lassen sich die beiden die Freiheit, die sie zum glücklichen Leben brauchen.

Ich habe das unaufgeregte, viele kleine Alltagsbeobachtungen in den Mittelpunkt stellende Buch gerne gelesen.

Alex Capus, Das Leben ist gut, DTV 2018, ISBN 978-3-423-14631-9

[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2018-06-27)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


-> Möchten Sie eine eigene Rezension veröffentlichen?

[ weitere Rezensionen : Übersicht ]

 

Anmelden
Benutzername

Passwort

Eingeloggt bleiben

Neu registrieren?
Passwort vergessen?

Neues aus dem Forum


Gedichte von Georg Trakl

Verweise
> Gedichtband Dunkelstunden
> Neue Gedichte: fahnenrost
> Kunstportal xarto.com
> New Eastern Europe
> Free Tibet
> Naturschutzbund





Das Fliegende Spaghettimonster

Ukraine | Anti-Literatur | Datenschutz | FAQ | Impressum | Rechtliches | Partnerseiten | Seite empfehlen | RSS

Systementwurf und -programmierung von zerovision.de

© 2001-2024 by Arne-Wigand Baganz

v_v3.53 erstellte diese Seite in 0.009101 sek.