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Rezensionen


 
David Calonne - Ein Dollar für Carl Larsen: Über Schriftsteller und das Schreiben
Buchinformation

Rezensionen, Stories und Interviews von und mit Charles Bukowski wurden für diesen Band aus dem Jahr 2019 von David Calonne, einem amerikanischen Schriftsteller und Beatnik-Spezialisten, ausgewählt. Neben Prosa und Lyrik verfasste Bukowski zwischen 1961 und 1974 aber auch seine „Notes of a Dirty Old Man“ betitelten Kolumnen. Den Schwerpunkt legte der Herausgeber Calonne auf den Bezug zum Schreiben an sich und anderen Schriftstellern. Aber natürlich auch auf Bukowski über Bukowski.

Bukowski im O-Ton

„Wenn man mir die Schreibmaschine wegnimmt, bin ich nichts weiter als ein Alkoholiker ohne Schreibmaschine“, so Bukowski über Bukowski in einem schriftlichen Interview mit dem New York Quarterly in vorliegender Publikation. Sein „Maschinengewehr“ hatte der begnadete Säufer und Krakeeler nämlich immer geladen, selbst wenn er besoffen war, hämmerte er drauf rum. Bis er sich endlich wieder besser fühlte. „Wenn ich eine Woche lang nicht schreibe, werde ich krank. Ich kann dann nicht laufen, mir wird schwindlig und ich liege im Bett und muss kotzen“, vertraut er dem Film Comment an und bedankt sich am Ende dafür bei seinem Vater. Dieser hatte ihn in seiner Kindheit mit dem Lederriemen so oft geprügelt, dass er davon starke Akne bekam, die ihn entstellte. „Er hat die Scheiße aus mir rausgeprügelt“, so Bukowski über Bukowski. Neben dem Schreiben gab es auch noch das Saufen, denn um es mit den Frauen, mit denen er zusammen war, auszuhalten, brauchte er viel Alkohol, um sie sich „schönzutrinken“ (O-Ton). Ob er auch mal verheiratet war? „Als sie einsehen musste, dass ich sie nicht von ihrer Nymphomanie heilen konnte, hat sie sich von mir getrennt.“

Bukowski: Schriftsteller, Drehbuchautor, Filmstar

Natürlich war sein harter Typ Image, nur ein gut kultivierter Marketing-Gag. So oder so ähnlich drückt es Bukowski auch selbst aus. Auch wenn vieles von dem was er schrieb auch stimmte. Aber das mit den Frauen war natürlich heillos übertrieben. Eigentlich war er ja sehr „sanft und weich und äußerst liebenswürdig“ (Bukowski über Bukowski). Die beim Interview mit Loren Means anwesende Linda bestätigt dies (indirekt). Aber natürlich hat Bukowski auch viel über seine Kollegen zu sagen, das beweisen auch die vielen Vorworte zu den Werken anderer Autoren, die er geschrieben hat und von denen einige hier abgedruckt sind. Etwa zu Doug Blazek, d. a. levy, William Wantling, Jory Sherman oder Ernest Hemingway. Es geht aber auch um Dichterlesungen, Partys, Filmsets und Bars und die Verfilmung (eines Augenblicks) seines Lebens in „Barfly“ von Barbet Schroeder. Und obwohl er dies alles hasste, hat er es am Ende doch bekommen: Ruhm, Limousinen und Hollywood. Doch Bukowski hatte auch hart dafür gearbeitet. In Fabriken, auf der Post und in seiner eigenen Lasterhöhle. Mit seinem „Maschinengewehr“.

David Calonne (Hrsg.)
Charles Bukowski
Ein Dollar für Carl Larsen. Über Schriftsteller und das Schreiben
Aus dem amerikanischen Englisch von Esther Ghionda-Breger
Umschlag von Rotraut Susanne Berner
328 Seiten, Broschur,
ISBN: 978-3-87512-490-3
Maro Verlag
24,00 €

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2021-03-23)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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