Der große Bär lebt zusammen mit seiner Mutter und seinem kleinen Bruder an einem See. Seit er noch klein war, hatte er ein entsprechend kleines Boot, mit dem er liebend gerne auf dem Waser spazieren ruderte. Nun aber ist er sehr gewachsen und das Boot ist ihm zu klein geworden. Er schenkt es seinem kleinen Bruder, der außer sich ist vor Freude.
Und dann macht er sich daran, sich ein neues großes Boot zu bauen, so wie er es sich vorstellt. „Dein neues Boot wirst du genauso lieben“, sagt seine Mutter. Und tatsächlich, nach Abschluss der Arbeiten ist der große Bär sehr zufrieden mit seinem Werk.
Doch dann, als er gerade in See stechen will, kommen einer nach dem anderen andere Tiere und haben an seinem Boot etwas auszusetzen bzw. zu verbessern. Geduldig lässt sich der Bär auf die Vorschläge ein und setzt sie um, aber zufrieden ist er damit nicht.
Und zum Schluss sagt er zu seinen Freunden: „Ihr wolltet mir alle helfen. Dafür danke ich euch. Aber ich bin immer noch der Bär, der ich früher war. Ich bin nur größer geworden. Und dieses Boot ist nicht das Boot, das ich mir erträumt habe. Ein Bär soll seinen Traum nie aufgeben.“
Und er baut all die Aufbauten wieder ab. Und er ist glücklich und denkt bei sich: „Wie schön, dass wir sind, was wir sind. Zwei brauen Bären in zwei schönen Booten, die auf einem blauen, blauen See rudern.“
Ein schönes Bilderbuch für Kinder ab etwa zwei Jahren, in dem sie erfahren, dass man manchmal an seinen eigenen Vorstellungen von etwas festhalten soll, trotz aller gut gemeinter Ratschläge der Großen.
Eve Bunting, Der große Bär und sein großes Boot, Gerstenberg 2015, ISBN 978-3-8369-5844-8
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2015-02-12)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.