Wer einmal in den letzten Jahren in New York war, und es sich nicht hat nehmen lassen auf der High Line spazieren zu gehen, einem alten Eisenbahnviadukt, das heute ein üppiger Garten geworden ist, der wird schon nach zwei Seiten dieses wunderschönen, in wertvollem Leinen gebundenen Bilderbuchs von Peter Brown die Vorlage erkennen. Es drückt mit einer Geschichte eines kleinen Jungen namens Liam aus, wie sich die Natur ständig und emsig jener Orte bemächtigt, die wir aus dem Blick verloren haben. In jeder Stadt, und sei sie noch so unwirtlich und kalt, findet man Blumen und Felder und sogar wilde Wäldchen. Man muss nur die Augen offen halten.
So wie der kleine Liam, der in der unwirtlichen Stadt, in der er aufwächst, dennoch gerne nach draußen geht. Am liebsten unter der alten Hochbahn entlang. Eines Tages steigt er die düsteren Stufen hinauf, die zu den alten Gleisen führen, eine Bahnlinie, die schon lange stillgelegt wurde. Als er oben ankommt, entdeckt er einen kleinen bunten Fleck mit Wildblumen und Pflanzen. Und er beginnt sich um Pflanzen zu kümmern. Zunächst ohne Kenntnisse, doch bald schon hat er den Dreh raus. Er beginnt sich wie ein richtiger Gärtner zu fühlen und die Pflanzen wie ein richtiger Garten.
Die Pflanzen breiten sich aus, und es kommen auch immer neue Gärtner hinzu….
„Jahre später blühte die ganze Stadt. Doch von allen neuen Gärten blieb Liams Lieblingsgarten jener, wo alles begonnen hatte.“
Don`t miss the High Line if you visit Manhattan.
Peter Brown, Der neugierige Garten, Bohem 2014, ISBN 978-3-85581-543-2
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2014-12-09)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.