Die Titelfigur des neuen Romans von Max Bronski, der durch seine Serie über den Antiquitätenhändler Gossec sich in Krimikreisen einen Namen machte heißt Oskar. Er hat keine Ahnung wer er wirklich ist, als er in einem durch München fahrenden Leichenwagen aufwacht. Er ist offenbar Teil eines kriminellen Deals geworden, bei dem Papiere von Toten gefälscht werden und diese dann im Krematorium entsorgt werden.
Doch der aschentote Oskar erwacht rechtzeitig und kann sich aus dem Leichenwagen befreien. Als der Wagen an einer Ampel halten muss, ergreift er die Flucht und findet sich, nur mit einer Boxershort bekleidet im Englischen Garten wieder.
Oskar versucht herauszufinden, was da eigentlich mit ihm geschehen ist und wer er überhaupt ist. Mit zwei Stimmen im Kopf, die sich ständig in seine Gedanken mischen und einigen Typen, die offenbar hinter ihm her sind, stellt sich das als gar nicht so einfach heraus.
So witzig das Buch anfangen mag, es geht ziemlich ernsthaft weiter. Mit der langsamen Rückkehr von Oskars Erinnerung gerat man als Leser mitten hinein in eine dramatische Familientragödie in der es geht um Freundschaft und Verrat, um Schuld und Sühne.
„Oskar“ ist kaum einzuordnen in irgendein klassisches Genre, entwickelt aber schon bald eine Anziehung, die den Leser nicht mehr los lässt bis zu einem Ende, das man genau lesen sollte, so überraschend ist es.
Max Bronski, Oskar, Droemer 2018, ISBN 978-3-426-30610-9
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2018-10-08)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.