In dem vorliegenden Bilderbuch wird auf warmherzige und einfühlsame Weise eine Geschichte erzählt über Toleranz, Respekt und die Liebe, die jeden so sein lässt, wie er ist.
Die Eltern von Felix tun das, seit er auf der Welt ist. Etwas größer geworden, entwickelt Felix eine Vorliebe für Röcke. Die Verkäuferin im Laden hält ihn für ein Mädchen, als er sich einen roten Rock mit Falten ausgesucht hat. Die Mutter antwortet nur: „Felix ist ein Junge, und er liebt Röcke.“
Doch dann wird alles anders. Die Familie zieht von der großen Stadt in eine kleine um und im dortigen Kindergarten wird er schon am zweiten Tag, als ihm sein Vater erlaubt, seinen roten Rock anzuziehen, von den anderen Jungs ausgelacht und er darf nicht mitspielen.
Als Felix wieder zu Hause ist weint er und erzählt alles seinen Eltern. Warum darf er keinen Rock anziehen und warum sind seine Eltern schlecht, wenn sie ihm das erlauben?
Da hat der Vater eine Idee. Er geht mit Felix in die Stadt und kauft sich einen grünen langen Rock. Und so marschieren am nächsten Morgen der Vater im langen grünen und Felix im kurzen roten Faltenrock munter in den Kindergarten. Und seitdem heißt Felix „der Junge im Rock“ und darf wieder mitspielen.
Ein Buch über die Relativität der angeblich so klaren Vorstellungen davon, was männlich und was weiblich ist und wer was anziehen soll.
Auch Jungen dürfen anders sein und sich so anziehen wie sie wollen. Und Eltern können sich Mühe geben, das zu respektieren.
Kerstin Brichzin, Igor Kuprin, Der Junge im Rock, minedition 2018, ISBN 978-3-86566-328-3
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2019-02-27)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.