In diesem Buch der beiden in Wien und Berlin lehrenden Wissenschaftler Ulrich Brand und Markus Wissen geht es um die „Ausbeutung von Mensch und Natur im globalen Kapitalismus“. In der Art und Weise, wie sich der globale Norden nach wie vor an den sozialen und ökologischen Ressourcen des globalen Südens bedient, identifizieren die beiden Autoren eine neue Form des Imperialismus, den wir seit langem hinter uns wähnten.
Unsere Produktions- und Konsumweise setzt einen überproportionalen Zugriff auf Ressourcen, Arbeitskraft und biologische Senken im globalen Maßstab voraus. Im Endeffekt bedeutet das, dass die Ausbeutung von Mensch und Natur weiter anhält und sich sogar noch vertieft.
Die Autoren legen eine umfassende Krisenbeschreibung vor, die zeigt, wie inadäquat die aktuellen, oft technischen und markt-förmigen Problemlösungsstrategien sind. Sie beschreiben das als „imperiale Lebensweise“.
Das Buch erinnert eindringlich daran, wie notwendig eine umfassende »sozial-öko-logische Transformation« hin zu einer solidarischen Lebensweise ist und wie man ihr den Weg ebnen kann.
Ulrich Brand, Markus Wissen, Imperiale Lebensweise, Oekom 2017, ISBN 978-3-86581-843-0
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2017-04-11)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.