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Danny Boyle - Trance - Gefährliche Erinnerung
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Boyle, Danny:
Trance - Gefährliche
Erinnerung

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(Bücher frei Haus)

„Rosario Dawson Full Frontal Nude - Trance (2011)“ titelte eine englischsprachige Zeitschrift bei Erscheinen dieses Filmes und tatsächlich geht es bei diesem Film des enfant terrible Danny Boyle um große Kunst. Bei einer Kunstauktion wird ein wertvolles Gemälde von Goya im geschätzten Mindestwert von 25 Millionen Pfund gestohlen. Der Bandenboss Franck schlägt den Sicherheitsbeauftragten des Auktionshauses, Simon Newton, nieder und entwendet ihm das wertvolle Kleinod. Aber als er voller Erwartung mit seinen Kumpels die Aktentasche aufmacht, befindet sich lediglich der Rahmen des Gemäldes in der Tasche, das Gemälde selbst wurde von jemandem herausgeschnitten. Der Verdacht fällt natürlich sofort auf Simon, aber dieser hat durch Francks Schlag Amnesie und kann sich an nichts mehr erinnern: weder ob er das Gemälde versteckt hat, noch worum er Franck und seine Kumpane kennt.

„No piece of art is worth a human life“
Um seinen „Schlag auf den Hinterkopf“ wieder ungeschehen zu machen, schlägt Franck wider seine eigene Überzeugung („Everybody knows amnesia is bollocks.“) vor, Simon zu einer Psychiaterin zu bringen, die seine Amnesie mittels Hypnose umgehen soll, deswegen auch der englische Titel „Trance“, der auf eine etwas aus der Mode gekommene psychiatrische Praxis verweist. Hier kommt nun endlich Rosario Dawson alias Dr. Elizabeth Lamb ins Spiel. Die exotische Schönheit weiß nämlich nicht nur aufgrund ihrer fachmännischen Kenntnisse zu faszinieren und hypnotisieren, sondern auch aufgrund ihrer Stimme und Bewegungen. Besonders deutlich wird das, wenn sich Elizabeth an Franck heranmacht und ihm versucht die Hypnose zu erklären, dabei allerdings auch einige weibliche Tricks anwendet, die eigentlich nichts mit der psychiatrischen Praxis zu tun haben sollten. Aber Dr. Elizabeth Lamb ist alles andere als ihr Name vermuten läßt, alles andere als ein „Lamm“.

Black Nights in White Satin
„I must remember never to forget…that you’re a criminal“, haucht die Nackte Elizabeth in die weißen Bettlaken, als sie Franck’s Bettkästchenschubladen durchwühlt und eine geladene Pistole darin findet. Die Psychiaterin Dr. Lamb legt sich nicht nur mit ihrem Auftraggeber, sondern auch mit ihrem Patienten ins Bett, aber sie hat gute Motive dafür, denn auch sie wurde wider Willen zu einem Opfer. Aber sie hat gelernt, zu handeln und aktiv ihr Schicksal in die Hand zu nehmen. „To be angry is to be a victim. I moved on, that’s the real victory.“ Ihre einzige Chance auf Rache ist es, sich nicht von den Erinnerungen ein zweites Mal vergewaltigen zu lassen, sondern etwas dagegen zu tun:„You will not let this define you. You will not be violated by the memory as you were violated by the act.“ Und oft ist nichts tun, das bessere Tun als sinnlose Action.

Psychological Thriller mit Splatterelementen
„Trance“ ist nicht nur ein Film über Hypnose, sondern auch ein intelligenter – manchmal sehr blutiger - Thriller voll überraschender Wendungen und verwirrenden cineastischen Spielereien. Herausragend ist auch der Soundtrack des Filmes, von Rick Smith (Underworld), der die bunten Bilder perfekt inszeniert, etwa wenn die nackte Rosario Dawson in aller Pracht aus ihrem Badezimmer auf Simon zuschreietet. Auch so manche Vorurteile gegen Frauen im speziellen oder Psychiater(innen) im Allgemeinen werden auf den Kopf gestellt, sodass sich am Ende doch ein politisches korrektes Bild ergibt, da die Protagonistin als handelnde Frau und nicht Opfer dargestellt wird. Letzlich muss aber jeder für sich selbst entscheiden, welche Dinge er vergisst und behalten will, denn genau das konstruiert ja auch die eigene Idenität. Die eingangs erwähnte Szene wird einem sicherlich in Erinnerung bleiben, aber auch „Trance“ insgesamt, das einen wertvollen Beitrag zum neuen britischen Film darstellt. „Do you want to rembember or do you want to forget? The choice is yours!“

Danny Boyle
Trance – Gefährliche Erinnerung
Vereinigtes Königreich
BluRay, 2013, 101 Minuten,
FSK 16[1]
Musik Rick Smith. Mit James McAvoy: Simon Newton, Rosario Dawson: Elizabeth Lamb, Vincent Cassel: Franck, Danny Sapani: Nate, Wahab Sheikh: Riz, Matt Cross: Dominic
Twentieth Century Fox

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2013-12-08)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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