Als Nils Strindberg von einer Expedition an den Nordpol nicht zurückkehrt und seitdem als verschollen gilt, verändert sich das Leben seiner Verlobten Anna von einem Tag auf den anderen.
Als Jahre später Walfänger das Lager der Expedition und auch die sterblichen Überreste der Polarforscher entdecken, werden die Gefühle Annas noch einmal auf eine harte Probe gestellt. Die Vergangenheit kehrt zurück und auch die leise Hoffnung, dass Nils noch einmal zurückkehren wird. Es ist eine mächtige Sehnsucht, die sie spürt und langsam wird ihr klar dass es immer der falsche Mann war, auf die sich richtete.
Aus verschiedenen persönlichen und unterschiedlichen Zeitebenen erzählt, geht es in diesem Roman nicht nur um eine Polarexpedition, sondern auch und vor allem um Anna, due um den vermissten Nils trauert und den nach dem Fund der sterblichen Überreste wieder hochkommenden Schmerz.
Den Hauptstrang des Buches bilden die Berichte des Journalisten Stubbendorf. Er hat die sterblichen Überreste der Expedition und das Tagebuch von Nils gefunden. Seine Berichte führen alles zusammen. Dabei nimmt ihn die Geschichte von Nils und Anna selbst so gefangen und berührt ihn, dass er alle Hebel in Bewegung setzt und sogar seinen Job aufgibt um Anna kennenzulernen und ihr das Tagebuch zukommen zu lassen.
Einmal hineingelesen und von der Geschichte gepackt, kann man bis zum Ende mit diesem Buch nicht aufhören.
Jenny Bond, Unter dem Nordlicht, Dumont 2015, ISBN 978-3-8321-6282-5
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2015-01-26)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.