Dies ist der zweite Fall für das neue Ermittlerpaar Rosa Lopez und Viktor Saizew vom LKA in Berlin. Nach dem 2015 „Messertanz“ schon aufhorchen ließ, zeigt Katja Bohnet mit ihren zweiten Buch, dass sie drauf und dran ist, sich langsam in die erste Riege der deutschsprachigen Thrillerautoren hineinzuschreiben.
Während einer unerträglichen Hitzewelle wird im Wannseeforst die verbrannte Leiche einer schwangeren Frau aufgefunden. Sie erstochen und dann angezündet worden. Rosa Lopez und Viktor Saizew, die unter enormen Druck für das LKA diesen Fall der verbrannten Türkin aufklären sollen, dürften selbst eigentlich gar nicht arbeiten, zumindest nicht unter solchen Bedingungen. Denn Rosa erwartet ihr drittes Kind und Viktor leidet immer noch schwer unter den Spätfolgen eines überstandenen Hirntumors
Der Verdacht fällt auf den Mann des Mordopfers, der kein Alibi vorweisen kann. Doch dann tauchen weitere männliche Leichen auf, unter ihnen auch der Verdächtige, die Köpfe abgehackt und ausgestellt. Die Ermittlungen führen Viktor nach Dänemark, wo er auf einmal spurlos verschwindet. Lopez bleibt nur wenig Zeit, ihren Partner zu finden, bevor vielleicht auch er seinen Kopf verliert.
Mit hoher sprachlicher Qualität und einer außerordentlichen Dichte gelingt es der Autorin einen Spannungssog zu erzeugen, in den sie den Leser bis zum Ende an ihr Buch bindet. Ein Ermittlerpaar, originell und irgendwie neu, von dem man 2019 mehr lesen kann, denn unter dem Titel „Krähentod“ erscheint am 1. März ihr dritter Band einer Reihe mit Zukunft.
Katja Bohnet, Kerkerkind, Knaur 2018, ISBN 978-3-426-52093-2
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2018-10-02)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.