Dieses schöne Bilderbuch der in Paris lebenden Amerikanerin Stephanie Blake handelt von etwas, was alle Eltern besonders von kleinen Buben früher oder später erleben. Ihr Kind ist fixiert auf seine Allmacht und hält sich für den Größten.
So ist es auch mit dem kleinen Hasen. Simon heißt er. Liebevoll nennt ihn seine Mutter. „Mein Häschen!“, doch er in seinem Supermankostüm antwortet nur „ Ich bin ein Superhase!“
Natürlich muss er als Superhase Jagd machen auf die Bösen. Mit einer Spielzeugwaffe bricht er auf und entdeckt in einem alten Baum ein Loch, in der er die Bösen vermutet. Doch das einzige, was passiert, ist, dass er sich einen Splitter zuzieht. Jammernd rennt er nach Hause und behauptet, ein Bösewicht habe sich auf ihn gestürzt. Als die Mama mit einer Nadel kommt, um den Splitter zu entfernen, das spürt er Angst und Schmerz. Doch die Mutter ist sensibel und sagt: „Du bist der Mutigste von allen kleinen Hasen. Du hast wirklich vor gar nichts Angst.“
Und schon nimmt er wieder den Mund voll: „Das ist normal! Ich bin ja auch ein Superhase!“ Und aus dem Splitter macht er ein Superschwert.
Ein liebevolles Buch über die männlichen Phantasien kleiner Buben und eine freundliche Einladung insbesondere an ihre Mütter, mit diesen ersten Erscheinungen männlicher Identität etwas entspannter und flexibler umzugehen.
Stephanie Blake, Simon Superhase, Moritz 2014, ISBN 978-3-89565-279-0
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2014-10-27)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.