Dieser neue Psychothriller ist die direkte Fortsetzung des Thrillers „Das Falsche in mir“, der im Jahr 2014 erschien und den ich, obwohl sonst nicht so der Thrillerfan, mit großer Begeisterung verschlungen habe.
Wieder geht es um den mittlerweile 50 – jährigen ehemaligen Triebtäter Lukas Salfeld, der im letzten Buch seine nach der Verbüßung einer Haftstrafe aufgebaute Existenz verlor.
Mit Unterstützung der Polizei führt er jetzt ein einsames Leben, geht wöchentlich zu seinem Therapeuten, der nicht an ihn wirklich herankommt und muss sich regelmäßig bei der Kommissarin Sina Rastegar melden.
Diese sympathische, selbst durch frühen sexuellen Missbrauch schwer geschädigte Frau, lebt mittlerweile mit dem Gerichtsmediziner Leo zusammen, der an der Lösung des neuen Falls nicht unwesentlich mitwirkt.
Sina hat die Hoffnung, über die Mails, die Lukas Salfeld mit seinem Sohn führ und die sie mitlesen kann, an diesen Serienmörder heranzukommen. Der reist mordend um die halbe Welt und ist doch näher, als alle lange Zeit denken.
Gleichzeitig geschehen in Thalgau, einem in der Nähe gelegenen Internat Dinge, die die Polizei auf den Plan rufen. Ein Junge hat sich von einem Glockenturm in den Tod gestürzt.
Sina Rastegar bittet im Alleingang Lukas Salfeld um Mithilfe. Eine Entscheidung mit ungeahnten Folgen, die sie ihren Job und ihr Leben kosten kann.
Ich konnte das Buch vor lauter Spannung kaum aus der Hand legen.
Christa Bernuth gelingt es, immer wieder wechselnde Perspektiven einnehmend, eine fast unerträgliche Spannung zu erzeugen, zumal das, was da mehr und mehr ans Licht kommt an menschlicher Abgründigkeit und Bosheit kaum zu überbieten ist. Man kann sich bis kurz vor dem Ende einstellen auf immer wieder neue Wendungen und Zusammenhänge, die man nicht im Traum für möglich gehalten hätte.
Ob es einen dritten Teil gibt, wie manche Formulierungen ab Ende vermuten lassen?
Christa Bernuth, Die Nacht in dir, DTV 2016, ISBN 978-3-423-26107-4
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2016-11-09)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.