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Edward Bazalgette - Hannibal. Der Alptraum Roms.
Buchinformation
Bazalgette, Edward - Hannibal. Der Alptraum Roms. bestellen
Bazalgette, Edward:
Hannibal. Der Alptraum
Roms.

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(Bücher frei Haus)

Schon als Hannibal vom Jungen zum Mann wird schwört er beim heidnischen Initiationsritus, dass er Rom sein Leben lang Feind bleiben wird. Diesen Schwur hat Hannibal auch tatsächlich gehalten, denn seine Feindschaft war mit der Niederlage im Punischen Krieg gegen Rom noch lange nicht beendet, da er sich verschiedenen Herrschern der damaligen Welt als Feldherr und Kriegsstratege anbot, bis die Römer ihn doch noch aufspürten und er 183 v. Chr. den Gifttrunk zu sich nahm, um seinem Erzfeind nicht zu gönnen, ihn getötet zu haben. Sein Todesjahr verbindet ihn übrigens auch mit seinem größten Widersacher, Scipio Africanus, denn auch dieser starb 19 Jahre nach dem Sieg über Hannibals Truppen. Wie vorliegender Doku-Spielfilm zeigt, gelang Scipio sein Unternehmen aber vor allem dadurch, dass er Hannibal kopierte. Er hatte sich seine komplette Strategie vom Karthager abgeschaut und so verlor Hannibal eigentlich vor allem gegen sich selbst. Denn er wusste Siege zu erringen, nicht aber, sie zu nutzen, wie ihm schon sein Reitergeneral Maharbal vorwarf, als sie kurz vor Rom standen und es nicht plünderten.
Wer ist hier eigentlich zivilisierter?
Dieser Kapitalfehler war es auch, der Hannibal schließlich den Kopf kostete. Er wollte damit beweisen, kein Barbar zu sein und wollte Rom zur Kapitulation zwingen, ohne es zu zerstören. Dieses zivilisatorische Manko bezahlte er mit der Niederlage und das obwohl er zuvor beim Trasimenischen See in der Toscana, also kurz vor Rom, mit seinen 50.000 Mann die überlegene römische Streitmacht von 80.000 beinahe komplett niedergemetzelt hatte. Maharbal, der die numidischen Reiter befehligte, trug später natürlich dazu bei, dass Hannibal bei der Begegnung mit Scipio Africanus keine Chance mehr hatte. Bei der Schlacht von Zama ritten diese zuvor Verbündeten unter Massinissa nämlich für Rom und nicht mehr für Hannibal.
Die eigentlichen Barbaren
Die Römer hatten eine berechenbare Schlachtordnung, während Hannibal besonders durch seine Überraschungseffekte auftrumpfte, da er ja zahlenmäßig zumeist unterlegen war. Aber genau das kopierte Scipio in dem er aufgescheuchte und entdeckte karthagische Späher in seinem Römerlager frei herumlaufen ließ, um sie glauben zu machen, die Römer hätten keine Kavallerie. Aus diesem Grund wagte Hannibal bei Zama (202 v. Chr.) den Angriff und verlor somit den Zweiten Punischen Krieg und besiegelte damit auch sein Schicksal. Eine wichtige Rolle spielte auf Seiten der Karthager übrigens auch Hannibals Bruder, Hasdrubal. Witzig auch, dass auch auf der römischen Seite zwei Brüder am Werk waren: Gnaeus Cornelius Scipio Calvus und Publius Cornelius Scipio. Der gleichnamige Sohn von letzterem war dann Scipio Africanus, der Hannibal besiegte. Letztlich wollte Hannibal beweisen, wer die eigentlichen Barbaren sind. Indem er Rom unangetastet ließ vergrämte er aber seine Verbündeten, denn damals war es üblich eine Stadt zu plündern, um die Truppen für die langen Strapazen des Krieges zu entschädigen. Rom sollte Karthago später bis auf die Grundfesten zerstören und Hannibal 19 Jahre lang suchen, um den Keim der Revolte des Imperiums für immer zu tilgen. Denn ein Imperium kann nicht vergeben. Niemandem.
Überraschung: Hannibal ante portas!
Alexander Siddig spielt den einäugigen Hannibal überzeugend und kehrt vor allem auch seine menschlichen Eigenschaften hervor, während Scipio eher kalt pragmatisch wirkt, eben so wie man es von einem Vertreter eines Imperiums erwartet. Das Verdienst mit 50.000 Soldaten und 37 Elefanten die Alpen zu überqueren machte Hannibal aber niemand nach und dieser Ruhm gebührt allein ihm. Auch dass er neue Verbündete im Norden fand, um seine verlustreiche Reise durch neue Mitkämpfer aufzufrischen ist sicherlich eine große strategische Leistung gewesen. Und schließlich besiegte Scipio Hannibal vor allem auch deswegen, weil er in Spanien Neu-Karthago und später Karthago selbst angriff. Das hatte er von Hannibal gelernt: Überraschung!

Hannibal. Der Alptraum Roms.
BBC Germany
Polyband, DVD 90 Minuten+Bonusmaterial
2014

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2014-06-28)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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