In Deutschland leben zurzeit rund 1,4 Millionen Menschen mit einer Demenz-Erkrankung. Jährlich werden fast 300.000 neue Fälle diagnostiziert. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft geht auch hierzulande von einer Verdreifachung der Demenz-Kranken aus. 2050 rechnet sie mit drei Millionen Betroffenen, von denen rund jeder Dritte älter als 90 Jahre sein wird.
Dies entspräche einem Anstieg von 40.000 Fällen pro Jahr beziehungsweise mehr als 100 Fällen pro Tag. Befragt man Deutsche zu diesem Entwicklungstrend, antworten viele, dass es zu ihren größten Ängsten gehört, im Alter an Demenz zu erkranken und als Pflegefall zu enden.
Als eine Ursache dafür, dass die Zahl der Demenz-Kranken kontinuierlich zunimmt, nennt die Deutsche Alzheimer Gesellschaft die alternde Gesellschaft. Infolge des demografischen Wandels wird die Zahl der Neuerkrankungen demnach die Sterbefälle unter den bereits Erkrankten zunehmend übersteigen. (Quelle: Spiegel)
Entsprechend sind und werden auch immer mehr kleine Kinder mit Großeltern oder Urgroßeltern konfrontiert, die unter einer demenziellen Erkrankung leiden und noch mehr den gewohnten Kontakt zu ihrem Enkel oder Urenkel aufrechterhalten können.
Das vorliegende Bilderbuch erzählt auf eine sehr einfühlsame Weise von dem kleine Nils und seiner Oma, mit der er über eine lange Zeit die tollsten Sachen machen konnte. Eine Oma eben, wie sie sich jeder Junge wünscht. Als eine Tages Oma in das Haus von Nils Eltern zieht, denkt er sich nichts dabei und findet es gut, bis er – er sieht sie ja nun mehrmals täglich – feststellt, dass seine Oma immer öfter komische Dinge tut. Vor allen Dingen erinnert sie nicht mehr daran, was gestern war.
Nils Eltern erklären ihm, dass seine Oma krank ist. Doch das ändert nichts an dem, was sie zusammen alles schon erlebt haben und dass er sie lieb hat.
Das Bilderbuch betont, wie verständnisvoll und normal Kinder mit ihren dementen Großeltern umgehen können.
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2014-10-27)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.