Caruso ist ein kleiner Vogel. Zu Beginn des Bilderbuches wissen wir nicht, was für ein Vogel er ist, nur dass er eines Morgens von einem schönen Gesang geweckt wird. Er folgt mit der Hilfe einiger Tiere dem Gesang und entdeckt schlussendlich auf einem Hügel in einem riesigen Baum den Morgensonnenchor. Eine große Schar von Singvögeln, die jeden Morgen bei Sonnenaufgang den Tag begrüßen.
Caruso würde gerne dort mitsingen, wird auch dazu eingeladen, doch er verpasst mehrere Male seinen Einsatz, weil er zu spät kommt. Als er dann die ganze Nacht wacht, um seine letzte Chance nicht zu verpassen, bekommt er nichts aus seiner Kehle.
Traurig macht er sich auf den Weg nach Hause, gewiss, dass er beim Morgensonnen-Chor wohl niemals mitsingen wird. Als bald darauf die Sonne hinter den Bäumen verschwindet, beginnt er sei Lied zu singen. Und plötzlich hört er eine süße Melodie zu sich herüberschweben. Ein Vogel, der genauso aussieht wie er, singt. Und er klärt Caruso auf, warum er morgens nichts herausbringt: „Weil du eine Nachtigall bist, genau wie ich. Wir singen nicht bei Sonnenaufgang, wir singen nachts.“
Und Caruso ist glücklich. Er ist gut so, wie er ist. Genau diese Botschaft will dieses schöne Buch kleinen Kindern vermitteln. Es muss nicht jeder alles können. Du bist gut und geliebt so wie du bist, mit dem was du kannst.
Suzanne Barton, Carusos Lied, Coppenrath 2015, ISBN 978-3-649-62019-8
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2015-02-25)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.