Immer mehr Menschen erkranken in ihrem Alter an irgendeiner Form von Demenz. Und in der Folge, sind immer mehr Kinder von einem Phänomen betroffen, dass sich ihre geliebten Großeltern, manchmal sehr schnell in ihrer Persönlichkeit verwandeln und unsinnige Dinge tun und sagen.
Die hier von Rolf Barth erzählte Geschichte, von Daniel Bunge eindrucksvoll illustriert versucht auf anrührende und ermutigende Weise sich diesem Thema zu stellen.
Sie erzählt von Nele und ihrem Opa. Opa ist ein feiner Mann, der sehr viel Wert auf sein Äußeres legt, stets in weißem Hemd und Sakko auftritt und jeden freundlich grüßt. Nele ist stolz auf ihn, auch weil er immer Zeit für sie hat und auf sie achtgibt. Sie gehen miteinander spazieren, besuchen die Oma auf dem Friedhof und machen viele andere schöne Sache gemeinsam.
Doch eines Tages, als Nele wieder ihren Opa besucht, trifft sie ihn am helllichten Nachmittag unrasiert im Schlafanzug an. Diesen Großvater nennt sie fortan ihren Andersopa.
Sie lernt keine Angst vor seinen Veränderungen zu haben, und zieht sich nicht vor ihm zurück. Ihre Mutter nimmt sie mit zu Opas Hausarzt, der ihr erklärt, was in Opas Gehirn vor sich geht und warum er so geworden ist.
Und als er dann bald seine eigene Wohnung aufgeben muss und zu Neles Familie und seiner Tochter zieht, da lernt sie das wertzuschätzen, was ihre Mutter ihr gesagt hat, nachdem sie vom Arzt erfahren haben, dass man nichts machen kann: „Eigentlich hat das auch etwas Gutes. Du hast eben zwei Opas: den von früher –und deinen Andersopa“.
Eine berührende und ermutigende Geschichte, die kleinen Kindern verständlich machen kann, was mit Menschen vor sich geht, die an Demenz erkranken. Die Familien und Angehörigen belastenden und stellenweise unerträglichen Begleitumstände dieser Krankheit, besonders in ihrem fortgeschrittenen Stadium, sind bewusst nicht angesprochen.