Julian Barnes neues Buch „Lebensstufen“ ist ein beeindruckendes und den Lesern anrührendes Buch über das große menschliche Wagnis, zu lieben. Mit vielen Metaphern versehen erzählt Julian Barnes in drei Kapiteln zunächst wie in einem historischen Roman von Ballonfahrern des 19. und 20. Jahrhunderts und gestaltet die Geschichte als eine Metapher für das Leben.
In einem zweiten Teil schreibt er einen sehr persönlichen Lebensbericht über den Umgang mit dem Tod eines geliebten Menschen, nämlich Barnes’ Ehefrau. Besonders dieser Teil des Buches, geht unter die Haut, erfordert die ganze auch seelische Aufmerksamkeit des Lesers, sonst kann man diese ernsten Gedanken über Leben und Tod weder aushalten noch in sich aufnehmen.
Alle Menschen, die irgendwann einmal einen geliebten Menschen verloren haben, werden sich in Julian Barnes Gedanken wieder finden. Alle aber werden sich umhüllt und angerührt fühlen von einer Sprache, die ihresgleichen sucht.
Julian Barnes. Lebensstufen, Kiepenheuer & Witsch 2015, ISBN 978-3-462-04727-1
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2015-06-18)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.