Schon in ihrem 2008 erschienenen Buch „Ein schräger Vogel“ hatte es die Künstlerin Helga Bansch mit den Raben und dem Anderssein. Die Geschichte von dem Raben Robert, der anders ist und auch anders sein will und damit den Unwillen seiner Artgenossen hervorruft, war ein wunderbares Bilderbuch über den Mut zur Individualität , den Zwang zum Konformen und darüber, wie das Bunte über das Schwarze siegt, die Lebenslust über den Lebensfrust, das Spontane über die strenge Ordnung, die Phantasie über die Disziplin.
Nun greift Helga Bansch das Rabenthema und das Anderssein wieder auf und erzählt die Geschichte von Rosa, die mit vier anderen Rabenkindern aus dem Ei schlüpft. Die Eltern nehmen ihre Andersartigkeit natürlich sofort wahr, aber sie nehmen sie wie sie ist und behandeln sie gleich. Sie nennen sie, die sich als kleines Menschenkind herausstellt, „unsere kleine Rabenrosa“. Sie kann natürlich nicht mit ihren vier Geschwistern fliegen lernen und so bleibt sie allein mit ihren Eltern im Nest zurück. Die nehmen sie mit auf ihre große Reise und bald schon wird Rabenrosa bei der Futtersuche für ihre neuen Geschwister helfen. Und der Frosch Rudi will ihr das Schwimmen beibringen….
Nachdem sie lange versucht, sich anzupassen, macht sie endlich einfach das, was ihr guttut. Sie entdeckt für sie ganz neue Fähigkeiten und lernt, einfach auf andere zuzugehen – mit ganz überraschenden Ergebnissen
Helga Bansch, Die Rabenrosa, Jungbrunnen 2015, ISBN 978-3-7026-5874-8
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2015-10-14)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.