Seit Jahrzehnten begleiten mich die Bibel und ihre Bücher als Pfarrer. Doch so wie dieses Buch mit seinen fünfzig namhaften BibelwissenschaftlerInnen bin ich noch nie an sie herangegangen.
Der Schriftsteller Arnold Stadler schreibt in seinem Vorwort zu dieser außergewöhnlichen theologischen Prosa: „Beim Öffnen der Bibel eröffnet sich etwas. Ein Weltraum.“
Und genau diese Erfahrung machen auch die Dutzenden TheologInnen, die alle 73 Bücher der Bibel, Alten und Neuen Testamentes für sich gelesen und dabei besonders auf die jeweiligen Anfänge geachtet haben.
Denn was wir als Leser bei Romanen etwa immer wieder beobachten können, dass nämlich auch sprachlich gelungene Anfänge uns sozusagen zu Gefangenen eines Buches machen, das uns nach den ersten Seiten nicht mehr los lässt, genau dieses gilt auch für die Bücher der Bibel.
Alle ihre Anfänge haben das Potenzial, dem Leser einen Zugang zur ganzen Heiligen Schrift zu eröffnen.
Dazu wollen die Beiträge des vorliegenden, 700 Seiten starken Buches beitragen, indem sie die Leitideen des biblischen Kanons zugänglich und verständlich machen.
Sie bringen dem Gläubigen die Bibel nahe als eine religiöse Glaubensschatzkammer, dem Skeptiker und Distanzierten stellt sie sich als einzigartiges Kulturgut und unverzichtbarer Teil der Weltliteratur.
Nicht wenige der Beiträge sind anspruchsvolle theologische Prosa vom Feinsten
Egbert Ballhorn u.a. (Hg., 73 Ouvertüren. Die Buchanfänge der Bibel und ihre Botschaft, Gütersloher Verlagshaus 2018, ISBN 978-3-579-08237-0
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2018-11-20)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.