It ends with us. Das Drama, der Weltbestseller von Colleen Hoover, wurde mit Blake Lively und Justin Baldoni in den Hauptrollen von ihm selbst verfilmt. Denn Baldoni ist nicht nur Schauspieler, sondern auch Filmregisseur und -produzent. Der ansonsten für Rom-Coms bekannte Hollywood-Hüne betritt mit "It ends with us" ernsteres Territorium, denn es geht schlicht und einfach um Gewalt in Beziehungen. Ein Thema, das jeden betrifft.

Vom Regen in die Traufe

Lily Bloom (BLAKE LIVELY) wünscht sich nichts sehnlicher, als in Boston ein neues Leben anzufangen und einen Blumenladen zu eröffnen. Nomen ("Bloom") est Omen. Ihr Jugendfreund, Corrigan (Brandon Sklenar), und sie hatten damals beide denselben Traum, er wollte auch nach Boston, um dort ein Restaurant zu eröffnen. Aber durch ihren gewalttätigen Vater, der zu Beginn des Films begraben wird, hatten sie sich damals als Jugendliche aus den Augen verloren. Denn ihr Vater hatte nicht nur ihre Mutter verprügelt, sondern auch Corrigan, den er mit seiner Tochter im Bett überraschte. Die Jahre ziehen ins Land und Lily kann sich schließlich ihren Blumenladentraum in Boston erfüllen. Dort lernt sie auch den charmanten Neurochirurgen Ryle Kincaid (Justin Baldoni) kennen, den Bruder ihrer Mitarbeiterin. Irgendetwas zieh sie an ihm an, obwohl sie sich erst innerlich dagegen wehrt, eine Beziehung einzugehen. Als er schließlich um ihre Hand anhält, ist es um sie geschehen und mit dem Trauschein beginnen auch die eigentlichen Probleme. Denn auch Ryle hat eine traumatische Gewalterfahrung gemacht, allerdings von der anderen Seite. Was harmlos und wonnepropfenhonigsüß beginnt, entwickelt sich alsbald zu einem Beziehungsdrama, das die Mechanismen toxischer Beziehungen bloßlegt. Denn bald ist klar, dass das Trauma, das Lily durch ihre Erziehung mit sich rumträgt, nahtlos in das Beziehungsschema des selbstverliebten Neurochirurgen hineinpasst. Er will sie besitzen, sie aber will sich befreien. Da kommt ihr die zufällige Begegnung mit ihrer Jugendliebe im Restaurant genau recht. Vielleicht kann er ihr helfen, sich von ihrer belastenden Ehe zu befreien? Doch dann erfährt sie durch einen "Unfall", den Ryle verursachte, dass sie schwanger ist. Von Ryle.

Wege zur Befreiung

Justin Baldoni zeigt, wie sich die "zufälligen" Gewaltausbrüche Ryles immer mehr häufen, bis Lily endlich erkennt, dass sie ein generelles strukturelles Problem seiner Persönlichkeit sind. Denn der Wahnsinn hat Methode. Was anfangs nach unabsichtlichen Ausbrüchen aussieht, ergibt in der Wiederholung schließlich ein Muster, das Lily (fast) zu spät begreift. Aber dann plötzlich reihen sich die Zufälle bis zum Unfall in einer klaren Bewußtseinskette aneinander und es liegt klar auf der Hand. "It ends with us" zeigt, wie es vielleicht doch gelingen kann, sich aus einer toxischen Beziehung zu befreien und was es dazu braucht. Denn ihrer Tochter soll einmal nicht das Gleiche passieren wie ihr. Kein einziges Mal mehr.

Justin Baldoni
Nur noch ein einziges Mal - It Ends With Us
(Originaltitel: It Ends With Us)
Mit Blake Lively, Justin Baldoni, Jenny Slate
2024, USA, Drama, 126min, ab 12 freigegeben
EAN: 4020628585600
PLAION PICTURES
13,99 €

[*] Diese Rezension schrieb: Juergen Weber (2024-10-31)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.