Biographien Rezensionen Diskutieren im versalia-Forum Das versalia.de-Rundschreiben abonnieren Service für Netzmeister Lesen im Archiv klassischer Werke Ihre kostenlose Netzbibliothek

 


Rezensionen


 
Alba Arikha - Wörterbuch einer verlorenen Welt
Buchinformation
Arikha, Alba - Wörterbuch einer verlorenen Welt bestellen
Arikha, Alba:
Wörterbuch einer
verlorenen Welt

Bei amazon bestellen

(Bücher frei Haus)

Dieses Buch der Schriftstellerin Alba Arikha erzählt von einer wunderbaren Kindheit im Paris der achtziger Jahre, aber auch von einer dramatischen Familiengeschichte im Schatten des Holocaust. Albas Vater war der berühmte Künstler Avigdor Arikha, ihre Mutter die amerikanischen Dichterin Anne Atik, und ihr Patenonkel Samuel Beckett begleitete ihre ersten Schreibversuche, die sie schon bald unternahm.
Von dieser Kindheit erzählt Alba in ihrem bewegenden Buch, das ein unglaubliches Gespür beweist für das Leben nicht nur ihre eigenen Familie, sondern für die Generationen, die sie umspannen und deren Geschichten:
"Lippenstift und Eyeliner. Croque Monsieurs und Schnitzel. Hummus und Schokoladenmakronen. Französisch und Englisch. Mozart-Sonaten und Serge Gainsbourg. Diskos und Partys. Zigaretten und zerfetzte Jeans. Emile Zola und Jack Kerouac. Degas und de Kooning. Gary Cooper und Alain Delon. Beste Freundinnen und Freunde. Verführung und Ablehnung."

Doch es ist nicht nur das. Dunkle Schatten aus der Vergangenheit prägen die Kindheit und Jugend von Alba. Denn ihr jüdischer Vater, in Czernowitz aufgewachsen, kam 1941 als Zwölfjähriger ins KZ und überlebte den Holocaust wegen seines Talents zum Zeichnen, bevor er 1944 nach Palästina emigrieren konnte. Dort lebte er in einem Kibbuz, nahm am Unabhängigkeitskrieg 1948 teil und gründete später nach einem Kunststudium in Paris dort eine Familie.

So wie viele andere Kinder von Überlebenden der Shoa kommt Alba ihrem Vater nicht wirklich nahe. Er verschließt sich, hat wenig Verständnis für die Jugend seiner Tochter, die er nie leben durfte. Doch sie gibt nicht auf, lässt sich von seiner Strenge nicht abhalten und sucht trotz aller für ihr Leben nötigen Abgrenzung immer wieder die Nähe des Vaters. Fast körperlich kann sie die Last seiner Erinnerungen spüren, die er ihr endlich in langen Gesprächen offenbart. Dabei lernt sie die lange und bewegte Familiengeschichte kennen, das „Wörterbuch einer verlorenen Welt“.
Indem sie alles aufschreibt und in einem fast atemlosen Buch verdichtet, hat sie vielen anderen so wie sie selbst Nachgeborenen eine klare und authentische Stimme verliehen.

Alba Arikha, Wörterbuch einer verlorenen Welt, Berlin Verlag 2014, ISBN 978-3-8270-1102-2

[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2014-05-21)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


-> Möchten Sie eine eigene Rezension veröffentlichen?

[ weitere Rezensionen : Übersicht ]

 

Anmelden
Benutzername

Passwort

Eingeloggt bleiben

Neu registrieren?
Passwort vergessen?

Neues aus dem Forum


Gedichte von Georg Trakl

Verweise
> Gedichtband Dunkelstunden
> Neue Gedichte: fahnenrost
> Kunstportal xarto.com
> New Eastern Europe
> Free Tibet
> Naturschutzbund





Das Fliegende Spaghettimonster

Ukraine | Anti-Literatur | Datenschutz | FAQ | Impressum | Rechtliches | Partnerseiten | Seite empfehlen | RSS

Systementwurf und -programmierung von zerovision.de

© 2001-2024 by Arne-Wigand Baganz

v_v3.53 erstellte diese Seite in 0.010376 sek.