Im Kopf des kleinen Ole spukt es schon seit dem Morgen, als er aufgestanden ist. Da ist eine Frage, die ihn quält, indem sie zu ihm spricht: „Ole, ich möchte unbedingt wissen, wie das war, als du zu Mama, Papa und Anna gekommen bist.“
Ole weiß es nicht. Er hat einfach keine Erinnerung daran. Sich Papas kluge Lesebrille aufzusetzen hilft ihm genauso wenig weiter wie seinen Teddybär zu fragen. Denn der vermutet nur, dass es bei Ole genauso war wie bei ihm in der Spielzeugfabrik in Klein-Drummelsbach.
Ole geht in den Garten, fragt die Taube und den Baum und den Frosch, doch die erzählen ihm lediglich, wie sie selbst auf die Welt gekommen sind. Von Onkel Tatti erhält er den Tipp, doch einfach mal seine Mama zu fragen. „Darauf hätte er auch selbst kommen können!“
Und dann nimmt ihn die Mutter auf den Schoß und erzählt ihm, wie er lange in ihrem Bauch herangewachsen und schließlich im Krankenhaus aus ihrem Bauch herausgekommen ist.
Nun ist Ole zufrieden, in seinem Kopf spukt es nicht mehr. Und fröhlich baut er für seine ganze Familie eine wunderbare Sandburg.
Stefanie Reich hat die schöne Geschichte von Anne Ameling zart und feinfühlig illustriert. Das Buch eignet sich ganz hervorragend als Einstieg in eigene Erzählungen und Geschichten aus der pränatalen und perinatalen Zeit. Ihre Kinder werden sie über lange Zeit immer wieder hören wollen. Sie sind wichtig für ihre eigene Verwurzelung in ihrem noch jungen Leben.
Anne Ameling, Stefanie Reich, Mama, wo komm ich eigentlich her, Ellermann 2017, ISBN 978-3-7707-4295-0
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2017-01-25)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.