Renee ist gerade einmal 45 Jahre, als ihr Mann Martin tödlich verunglückt. Noch bevor sie ihrer Trauer einen Raum geben kann, steht sie vor dem Problem, was mit den großen, mit einer Hypothek belasteten Räumen ihrer riesigen Berliner Altbauwohnung werden soll. Schon die Nebenkosten kann sie nicht mehr allein tragen. Die Idee, die unter ihren Freunden schnell geboren wird: sie machen aus der Wohnung eine WG.
Doch was bei jungen Menschen vielleicht ganz gut geht und auch zeitlich immer befristet ist, erweist sich bei gestandenen Erwachsenen mehr als schwierig. Mehr als nur unterschiedlich sind sie, die da nun ein neues Projekt wagen. Da ist Michael, den Renee seit Kindertagen kennt und ihr Hausarzt ist, Judith und Frank, denen ihre DDR-Geschichte aus alle Poren kriecht, die rote Anne, eine sozialdemokratische Bundestagsabgeordnete und ihr Mann Pavel, der als Leiter eines Altenheimes arbeitet.
Jeder von ihnen bringt erheblichen Konfliktstoff mit in ein Projekt, das durch die berufliche Tätigkeit der meisten in medizinischen und anderen Dienstleistungsberufen geprägt ist und permanenten Auseinandersetzungen darüber. Ohne Kinder, viele Singles, was soll aus eoner solchen Gemeinschaft in der Zukunft werden?
Als Wille, ein alter Freund Martins auftaucht, sorgt er für Überraschungen. Wille ist 20 Jahre älter als Renée und bringt eine völlig andere Sicht auf die Zukunft in die Gemeinschaft ein.
Ein unterhaltsamer Roman, der das Thema gemeinschaftliches Leben im Alter mit Humor und Ernsthaftigkeit zugleich aufgreift.
Katja Altenhoven, Willkommen zuhause, Bloomsbury 2014, ISBN 978-3-8270-1189-3
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2015-01-23)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.