Johannes Robert Becher, geboren am 22. Mai 1891 in München, studiert von 1911 bis 1918 Philologie, Philosophie und Medizin in München, Berlin und Jena. 1911 macht er seine ersten literarischen Veröffentlichungen, von 1913 bis 1915 arbeitet er an der expressionistischen Zeitschrift "Verfall und Triumph" mit. Er bricht sein Studium ab und ist als freier Schriftsteller überwiegend in Berlin tätig. Von der Teilnahme am Ersten Weltkrieg bleibt er aufgrund einer Schussverletzung von 1910, die er sich bei einem Selbstmordversuch zugefügt hat, verschont. Als Morphiumabhängiger hält er sich zwischen 1914 und 1918 immer wieder in psychiatrischen Kliniken auf. 1917 tritt er in die USPD ein, 1919 in die KPD und bricht gleichzeitig für immer mit seinem Elternhaus. Von 1920-22 ruht seine KPD-Mitgliedschaft, da plötzlich die Religion für ihn in den Vordergrund tritt, 1923 ist er jedoch wieder in der KPD tätig. 1925 wird sein Buch "Levisite oder Der einzig gerechte Krieg" veröffentlicht, weswegen er in der Zeit von 1925-28 des "literarischen Hochverrats" angeklagt ist. Das Verfahren wird nach nationalen als auch internationalen Protesten eingestellt. 1932 tätigt Becher mehrere Besuche in der Sowjetunion und ist Reichtstagskandidat der KPD. 1933 emigriert er zuerst nach Prag, dann Paris und schließlich Moskau. 1935 werden ihm dort trotzkistische Neigungen unterstellt, 1936 wird er als politisch nicht zuverlässig eingestuft und darf die UdSSR nicht mehr verlassen. Er wird 1941 nach Taschkent evakuiert, unternimmt dort mehrere Suizidversuche und veröffentlicht "Die Winterschlacht". 1945 kehrt er nach Deutschland zurück und ist ab 1946 Mitglied des Parteivorstandes und Zentralkomitees der SED. Becher ist der Textautor der DDR-Nationalhymne (1949) und von 1954-58 erster Minister für Kultur. 1956 tritt er für politische Reformen ein und verliert ein Jahr später jeglichen politischen Einfluss. Becher stirbt am 11.Oktober 1958.
Werke
Verfall und Triumph, 1914
Verbrüderung, 1916
An Europa, 1916
Die heilige Schar, 1918
Gedichte um Lotte, 1919
Gedichte für ein Volk, 1919
An Alle!, 1919
Ewig in Aufruhr, 1920
Um Gott, 1921
Arbeiter Bauern Soldaten / der Aufbruch eines Volkes zu Gott, 1921
Drei Hymnen, 1923
Am Grabe Lenins, 1924
Vorwärts, du Rote Front, 1924 Levisite oder der einzig gerechte Krieg, 1925
Maschinenrythmen, 1926
Die hungrige Stadt 1927/28
Der große Plan. Epos des sozialistischen Aufbaus, 1931
Deutscher Toitentanz 1933, 1933
Deutschland, ein Lied vom Köpferollen und von den Nützlichen Gliedern, 1934
Gewißheit des Siegs und Sicht auf große Tage. Gesammelte Sonette 1935/1938, 1939
Wiedergeburt, 1940 Abschied, 1940
Deutschland ruft, 1942
Schlacht um Moskau, 1942
Dank an Stalingrad, 1943
Heimkehr, 1947
Neue deutsche Volkslieder, 1950
Auf andere Art so große Hoffnung (Tagebuch), 1950
Schöne deutsche Heimat, 1952 Poetische Konfession (I), 1953 Macht der Poesie, 1955
Schritt der Jahrhundertmitte, 1958Diese Biographie schrieb: Redaktion (2005-02-26)
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